Part II: Warum eine „Korrektur“ (Strafe) ein „NO GO“ ist

KORRIGIEREN IST REAKTIVES VERHALTEN!!!

Mit Korrekturen werden in der Umsetzung überwiegend eine Form der Strafe gleichgesetzt.
In der Regel ist das Ziel dabei, den Hund für unerwünschtes oder problematisches Verhalten auf verschiedene Weise “klar zu machen”, dass sein Verhalten nicht iO ist! Die Bandbreite ist dabei sehr groß und geht meistens mit Strafe im herkömmlichen Sinne einher.

Herkömmlich bedeutet in diesem Zusammenhang, dem Hund etwas unangenehmes hinzuzufügen: stupsen, zwicken, bedrängen, Leinenrucken, bedrohliche Körpersprache, anschreien und sonstig vom Hund als aversiv empfundene Reize.

Mit Korrekturen = Strafen gehen immer negative Emotionen wie Unsicherheit, Angst, Wut, Frust, Enttäuschung, Trauer, Schmerz oder gar Hilflosigkeit einher.

Bei einer sogenannten “Korrektur”(= dem Hund etwas unangenehmes hinzufügen)

– empfindet jeder Hund unser Verhalten unterschiedlich intensiv als unangenehm.
– Korrekturen wirken idR psychisch und/oder physisch negativ auf das Wohlbefinden also auch langfristig auf die Gesundheit des Hundes;
– NEIN, es ist NICHT COOL, wenn der Hund nach einer KORREKTUR ins MEIDEVERHALTEN geht denn;
– Er vermeidet bzw. löst damit seinerseits nur den Konflikt*
(es besteht ein Konflikt, wenn er Meideverhalten zeigt!) Dieses Verhalten ist immer situativ auf die inneren (emotionalen) als auch äußeren Reize bezogen und dient seiner Bedarfsdeckung.

Wenn nun eines der beiden Ziele:

1) „Konflikt lösen“ und 2) „ sich emotional besser fühlen“, vom Hund als NICHT ERFÜLLT angesehen wird, KANN sich das VERHALTEN sehr schnell STEIGERN

Häufig lernt der Hund dabei, dass alle vorher gezeigten komm. Signale erfolglos bleiben und er verfällt in übersteigertes (einer späteren Situation unangemessen) Verhalten.

Was also lernt der Hund wirklich durch eine sog. Korrektur/Strafeinwirkung von außen, schlimmstenfalls durch die:den eigene:n Beziehungspartner:in.

*Wir erinnern uns:
Hunde sind Konfliktvermeider!
Sind wir also wirklich konfliktlösungsfähig oder provozieren wir Konflikte mit „Korrekturen“?

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